22. DER TEMPEL IM SCHWARZEN LAND

Der Tempel im Schwarzen Land

(Die Zweite Ebene: Die Ebene von Ur vor 1000-980 Jahren)

v. Uwe Vitz

(Diese Geschichte beschreibt Ereignisse auf der Ebene von Ur, welche durch die Storys " Übelauge"

und "Prinzessin Nordwinds Liangs kühne Zeitreise " mit ausgelöst wurden.

Die Ideen für die Gesichte stamme aus:

" Geheimnisvolle Geschichte -Die Kathedrale" vom Saphir im Stahl Verlag

und einer Story aus " Tote und andere Entdeckungen" v. Juhr Verlag.

Aus welcher Story welche Idee genau stammt?

Lest doch selber)

Prolog

Höllenkönig Ursatan und die schreckliche Hexe Morgus waren endlich vernichtet worden.

Auch von den Oggern drohte vorerst keine Gefahr, denn ein Großteil des Oggervolkes war verschwunden.

Die Dämonen, Schwarzmagier, Hexen, Werwölfe, Vampire und andere, die Ursatan gedient hatten, waren auch

fort.

Die ganze Würfelwelt atmete auf.

Besonders die Bewohner der Dritten Ebene, auf der Ursatan Jahrhunderte lang gewütet hatte und die Bewohner der Zweiten Ebene,

welche Ursatan in seinen letzten Jahren heimgesucht hatte.

So sollte nun auch das Schwarze Land, in dem Ursatans riesige Schwarze Festung stand neu besiedelt werden.

Am liebsten hätten die Bewohner der Zweiten Ebene die Schwarze Festung zerstört.

Aber ihre Zauberer warnten sie davor, wer wusste schon welche Waffen und welche Dämonen sich noch in

Ursatans Festung befanden?

So hatten sie diese nur magisch versiegelt und dafür gesorgt, dass dort niemand mehr eindringen

konnte.

So beschlossen die Bewohner der Ebene von Ur dort einen großen Tempel für Gott Martin zu bauen, denn so sollte der Kleine Gott

mächtiger werden und verhindern, dass aus dem Schwarzen Land je wieder Böses hervor käme, welches die Bewohner der Zweiten Ebene

bedrohte.

*

Die Häuptlinge, die Priester und die Baumeister stritten sich, wo im Schwarzen Land der Tempel errichtet werden sollte.

Jeder von ihnen hatte seltsamerweise einen anderen Platz erwählt.

So sehr sie sich bemühten, sie konnten sich nicht einigen.

Zum Glück war auch der Gelehrte Akhan in das Schwarze Land gereist.

Er bot seine Hilfe an und führte die Häuptlinge, Priester und Baumeister zu einem Platz, der allen ideal schien.

Sie dankten dem weisen Mann für seine Hilfe und begannen mit dem Bau.

**

Am Tag vor der Grundsteinlegung besuchte Akhan den Tempebaumeister.

Er trug einen großen Sack mit sich.

" Seid gegrüßt Meister Ulrac ", sagte Akhan.

" Eine hohe Ehre für Euch, den Tempel des Gottes Martin im ehemaligen Schwarzen Land zu errichten."

" Ich bin mir dessen bewusst und will mich der Aufgabe als würdig erweisen", sagte Ulrac.

" Gut ", sagte Akhan.

" Aber ich habe gehört, Ihr hättet einen Blauen Stein als Grundstein ausgewählt, stimmt das?"

" Ja, dem ist so ", erwiderte der Tempelbaumeister.

" Nun Ihr werdet ihm auswechseln, gegen diesen Stein ", erklärte Akahn ruhig.

Er öffnete den Sack und hollte einen Stein heraus, welcher dem, den der Tempelbaumeister

auserwählt hatte, zum Verwechseln ähnlich war.

" Was bedeutet das, weshalb sollte ich das tun, wieso verlangt Ihr so etwas von mir?"

" Ach Ulrac ", seufzte Akahn, " stellt besser nicht zu viele Fragen, die Antworten würden Euch

nur unötig beunruhigen, erinnert Euch lieber an die Familie, deren Tod Ihr durch Eure Schlamperei verursacht habt.

Ihr wart der Baumeister ihres Hauses, es stürzte über ihren Köpfen zusammen und tötete sie alle. "

" Ich weiß nicht, wie das geschehen konnte, ich habe immer gute Arbeit geleistet ", flüsterte Ulac zitternd.

" War es da nicht ein großes Glück, dass alle den Namen des Baumeisters vergessen haben, seltsam nicht wahr?

War es nicht auch ein großes Glück, dass gerade Ihr auserwählt wurdet, diesen Tempel zu bauen?

Ach Ihr habt so viel Glück in Eurem Leben, verdirbt Euch das doch nicht mein Freund ", sagte Akhan.

" Nein ", stöhnte Ulac.

" Gut setzt diesen Stein als Grundstein und Euer Glück bleibt Euch erhalten ", sagte Akhan.

Und so geschah es.

**

Bischof Lurek fühlte sich unwohl.

Er war der erste Bischof, welcher den Tempel von Martinsburg leitete,

Martinsbug war der Name der ersten Stadt, welche Menschen im Schwarzen Land

bauten, seit fünfhundert Jahren.

Gläubige aus der ganzen Ebene von Ur hatten sich hier angesiedelt um das Martin gefällige Werk

des Glaubens zu vollbringen.

Aus dem "Schwarzen Land" sollte "Martinsland" werden.

Martinsburg hatte Mühe all die Einwanderer gut unter zu bringen.

Alles lief gut.

Trotzdem hatte Lurek ein schlechtes Gefühl.

Immer mehr seiner Priester erkrankten und zwei waren sogar gestorben.

Wenn es nicht den jungen Priester Moran gebeben hätte, hätte der Tempel all seine

Aufgaben kaum noch erfüllen können.

Zum Glück war Moran kerngesund und unglaublich fleißig.

Wahrscheinlich würde er es auch selber bis zum Bischof bringen.

Trotzdem hatte Lurek aus Hildelga neue Priester angefordert.

Und noch immer war da sein schlechtes Gefühl.

Er konnte nachts nicht mehr schlafen.

Ruhelos wanderte der Bischof durch den Tempel und versuchte zu begreifen, was hier geschah.

Eines Nachts fühlte er einen seltsamen Drang, die Kellergewölbe des Tempels zu

erkunden.

Als er herunter ging entdeckte er einen Gang, der in die Tiefe führte, den er bisher nicht entdeckt hatte.

Er trat in diesen Gang hinein.

Am Ende des Ganges war ein großer Raum.

Eine große Steintür stand offen.

Die Wand war um einen Schwarzen Stein herum gebaut.

Dem Grundstein.

Aber der Grundstein war doch ein Blauer Stein gewesen!

Was geschah hier?

" Willkommen Bischof Lurek ", sagte eine freundliche Stimme.

Lurek drehte sich um.

Hinter ihm stand eine große, vermummte Gestalt, welche ihm mit rot leuchtenden Augen anstarrte.

" Wer seid Ihr, was wollt Ihr hier, wo kommt Ihr her?"

" So viele Fragen und so wenig Zeit zum Antworten ", seufzte der Vermummte.

" Leider ist Eure Zeit abgelaufen Bischof Lurek, sterbt in Frieden. "

Der Vermummte schloss die Steintür von außen und schob einen Riegel davor.

Bischof Lurek sank auf die Knie und betete verzweifelt zu Gott Martin um Rettung.

***

Nachdem Bischof Lurek spurlos verschwand wurde der Priester Moran sein Nachfolger als Bischof.

****

Magda schaute aus dem Fenster.

Dort stand er wieder.

Der junge Hexer mit den leuchtenden Augen.

Traurig und sehnsuchtsvoll sah er zu Magda herauf.

Magda die Bauerntochter hatte sich sofort in den jungen Hexer verliebt.

Er hatte ihr eingeschärft, dass ihre Eltern auf keinen Fall von ihrer Liebe erfahren durften.

Aber er hatte ihr auch versprochen sie eines Tages zu holen.

Heute war es endlich so weit.

Er holte sie.

Magda konnte ihr Glück kaum fassen.

Heimlich verließ sie das Haus.

Sie lief zu ihm.

Der junge Hexer lächelte.

" Hast du meinen Namen auch behalten, Liebes?" fragte er sanft.

" Du bist der Hexer Fitcher ", sagte Magda.

Er nickte.

Freundlich, als habe sie eine Prüfung bestanden, führte er sie zu einem Tunnel.

" Wo bringst du mich hin?" fragte sie zitternd.

" Dahin, wo wir unser Schicksal finden werden ", erwiderte er.

Gemeinsam gingen sie durch den Tunnel.

Der Tunnel endete an einer riesigen Schwarzen Tür.

Vor ihr standen dreizehn vermummte Gestalten mit rot leuchtenden Augen.

" Dies sind die Prister des Bösen, dieses Tor ist die Geheime Tür in die Schwarze Festung ", erklärte Fitcher ruhig.

" Es gibt nur einen Weg sie zu öffnen. "

Plötzlich hatte er ein Messer in der Hand.

" Dein Herzensblut wird uns die Tür öffnen, sei getröstet Liebes, aus deinem Opfer wird ein großes Reich entstehen ", erklärte Fitcher.

Magda wollte fliehen, aber es war natürlich schon zu spät.

******

" Seltsam ", meinte Niclat.

" Wie hässlich die Statuen sind, welche Bischof Moran kauft. Auch habe ich bisher nicht herausgefunden, welche Steinmetze sie hergestellt haben. "

" Was soll es?" fragte Rudar.

" Wir werden gut dafür bezahlt, sie im Tempel aufzustellen."

" Aber es sind doch schon über tausend von ihnen im Tempel und der Bischof kauft immer mehr von ihnen."

" Gut für uns, so bekommen wir viele Martinsmünzen ", meinte Rudat, " die kann ich gut in der Taverne gebrauchen. "

" Aber es ist dioch nicht normal ", protestierte Niclat schwach.

" Wir wissen nicht einmal woher die Statuen kommen, sie stehen morgens vor dem Tempel, der Bischof ruft uns

und wir tragen sie einzeln in den Tempel. "

" Praktisch und echt leicht verdiente Martinsmünzen ", sagte Rudat.

" Wir sollten nachforschen, was da geschieht, es ist nicht Marti-gefällig ", sagte Niclat.

" Niclat, wehe dir, du machst uns das Geschäft kaputt ", warnte Rudat, " der Bischof beschäftigt über hundert

Träger, willst du sie alle arbeitslos machen?"

" Natürlich nicht. "

" Dann halte einfach den Mund und mach deine Arbeit ", riet Rudat energisch.

" Und was ist mit Lobor? Er hat nachts den Tempel beobachtet und er ist spurlos verschwunden! "

" Weg ist weg, mach dir nicht so viel Gedanken, mach lieber deine Arbeit. "

*******

" Und so ist es mir eine Ehre, alle Würdenträger von Martinsland in unseren Tempel einzuladen, wir wollen das zehnjährige Jubiläum des Tempels gemeinsam feiern ", verkündete Bischof Moran.

Der Vater, der immerhin Dorfvorsteher war hörte es mit Begeisterung.

" Wir sind auch eingeladen, welch eine Ehre. "

Mutter sah Laros böse an.

" Auf deinem Gewand ist ein Fleck, so können wir dich nicht in den Tempel mitnehmen."

So blieb Laros alleine zurück

Seine Eltern und seine Geschwister besuchten den Tempel.

Wie groß der Tempel war und wie viele Menschen dort hinein passten.

Mehre tausend Besucher aus dem ganzen Land und sogar aus vielen anderen Ländern der Ebene von Ur kamen, um mit dem Bischof zusammen,

das zehnjährige Jubuiläum des Tempels zu feiern.

Traurig beobachtete Laros von ferne den Tempel.

Und so sah Laros, wie der Tempel rot zu glühen begann, hörte die Schreie aus seinem Inneren und weinte bittere Tränen.

Er wusste, in diesem Augenblick hatte er seine Famile für dieses Leben verloren.

Da öffneten sich alle Tore des Tempels gleichzeitig

Eine Flut aus unterschiedlichen Monstern und Ungeheuern stürmte heraus und verteilte sich über das Land.

Laros war vor Schreck eine Weile gelähmt.

Als er die Lähmung überwand, sah er schon wie ein großes Fledermausungeheuer heran flog.

Laros versteckte sich hinter einem Felsen.

Das Fledermausungeheuer landete ganz in der Nähe.

In seinen Krallen hatte es einen zuckenden, menschlichen Körper.

Hier wollte das Ungeheuer sein Opfer in Ruhe fressen.

Laros wollte dem Opfer gerne helfen, aber er wusste nicht wie.

So hockte er zitternd hinter dem Stein und hoffte auf Rettung.

Und wirklich die Rettung kam.

Ein dröhnender Laut hallte über das Land und die ganze Ebene.

Das Fledermausungeheuer hielt inne, erhob sich und flog zur Schwarzen Festung.

Zitternd blickte Laros ihm hinter her.

Von überall her flogen die Dämonen herbei und versammelten sich

um die Schwarze Festung.

Die Dämonen begannen ein schrilles Heulen auszustoßen.

Laros hielt sich entsetzt die Ohren zu.

Endlich hörten sie auf zu heulen.

Wieder erklang dieser dröhnende Laut.

Was geschah hier?

Ging die ganze Würfelwelt unter?

Das große Tor der Schwarzen Festung öffnete sich.

Ein riesiger Flammendänon trat heraus.

Seine leuchtenden Augen blickten weit über das Land.

War etwa Ursatan persönlich zurück gekehrt?

Laros wusste es nicht.

********

Epilog

Laros lief los.

Er wusste, er musste aus dem ehemaligen Martinsland fliehen.

Und er musste die Bewohner der Ebene von Ur warnen.

Aus Martinsland war wieder das Reich des Bösen geworden.

Ende

...

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